Ohne Rezeptoren kein Leben

Menschen, wie Tiere sind unglaublich komplexe Organismen die aus Aber-Millionen Zellen bestehen. All diese Körperzellen erhalten ihre Lebensfunktionen sehr einfach ausgedrückt indem sie mit anderen Körperzellen kommunizieren, zusammenarbeiten, sich austauschen.
Diese Kommunikation funktioniert in erster Linie mit Hilfe von Botenstoffen und Hormonen. Diese wandern durch den Körper und docken an genau den für sie vorgesehene Rezeptoren an. Diese Rezeptoren sorgen also dafür, dass die Botenstoffe ihre „Botschaft an den richtigen Mann bringen“.

Je komplexer ein Organismus, bzw. ein Lebewesen ist, desto größer ist die Zahl unterschiedlicher Rezeptoren die zur Aufnahme der unterschiedlichsten Botenstoffe bereitstehen. Beste Beispiele für die Rezeptor-Funktion sind die Sexualhormone Testosteron und Östrogen. Die Fortpflanzung funktioniert nach diesem Rezeptor-Prinzip – und führt wenn alles ungestört verläuft – zu gesundem Nachwuchs.
Ein weiteres, vor allen Dingen zu Urzeiten lebenserhaltendes Hormon, das Adrenalin sorgt nach seiner Ausschüttung und der Bindung an den Adrenalinrezeptor zu einer hoffentlich vernünftigen Reaktion (Flucht oder Angriff).

AHR – ein ganz besonderer Vertreter der Rezeptorenfamilie

Ein ganz besonderer Vertreter der Rezeptoren ist der Arylhydrocarbon-Rezeptor (AhR), der, da er am stärksten durch Dioxin und dioxinähnliche Substanzen aktiviert wird, oft als Dioxinrezeptor bezeichnet wird.

Nach seiner Entdeckung, vor allem durch Dr. Alan Poland (1974) wurde nach und nach klar, dass. der Signalweg dieses Rezeptors die Erklärung für eine Vielzahl, bzw. nahezu jeder so genannter Zivilisationserkrankung liefert.

Angefangen bei Autoimmunerkrankungen, über Krebsursachen, nicht endend bei vorgeburtlichen Entwicklungsdefiziten oder Autismus und ADHS.Der Ah-Rezeptor Signalweg offenbarte der Wissenschaft den Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Der Umfang des Erkenntniszuwachses überstieg jede Erwartung und bildet seit der Entdeckung durch Poland und andere (1974) die weltweit anerkannte Grundlage für vielfältigste Forschungen, vor allem in Pharmaunternehmen und medizinischen Universitäten.

Obwohl auf Basis des Signalwegs des Dioxinrezeptor seit Jahrzehnten weltweit (Ursachen-)Forschung und Entwicklung (Diagnose, Behandlung) betrieben wird, und dieser Rezeptor (zutreffender Weise) von DOW-Chemical einmal als das am besten erforschte Objekt in der Medizingeschichte bezeichnet wurde, wird dieses Wissen bis heute nicht zur Verhinderung (Prävention) der oben genannten Gesundheitsschäden verwendet.

Gift und Gefahrstoffe werden bis heute nicht konsequent auf ihre Fähigkeit den Dioxinrezeptor auszulösen hin untersucht. So verbleiben z.B. die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Weichmachern in Plastikflaschen und deren schädliche Wirkung auf unsere Kinder (Diabetes, Fettleibigkeit) in den Schubladen der Industrie, oder schaffen es gerade einmal als Dr. Thema in einer Dissertationsarbeit.

Nun da wir wissen, dass Chemikalien die den Dioxinrezeptor entsprechend stark aktivieren können für die Entstehung nahezu jeder Zivilisationserkrankung verantwortlich sind, wird es Zeit dieses Wissens sowohl präventiv, als auch in Praxis und Klinik anzuwenden.

Mit der Webseite Dioxin-Rezeptor.de wollen wir den Versuch unternehmen, dieses Wissen über diese Zusammenhänge, und die Möglichkeiten der Rezeptortoxikologie einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.